Satz 1: „Igitt – wie eklig!“
Ekel ist ähnlich wie Angst: ursprünglich ein überlebeswichtiger Instinkt, der uns schützt. Heute aber oft ein erlerntes Verhaltensschema. Auch hier kann es helfen, neugierig zu bleiben.
Oft ist Ekel auch eher ein Ausdruck spontaner Überraschung. Dann könntest Du das „Iiehh“ durch ein „Uuuiii“ ersetzen: „Das sieht aber spannend aus!“
Gerade viele „eklige“ Lebewesen haben eine wichtige Funktion im großen Kreislauf der Natur. Du musst jetzt nicht anfangen, mit Schnecken zu kuscheln, oder schleimige Pilze sammeln. Aber diese uns fremden und manchmal echt widerlich aussehenden oder riechenden Dinge machen im System der Natur Sinn!
Statt Ekel zu unterstützen, kannst Du wo es möglich ist, folgendes tun: Die wichtige Rolle jedes Lebewesens für das Funktionieren der Natur thematisieren, betonen, dass sie wichtig sind und was sie für uns machen. Schließlich bieten und „eklige“ Begegnungen auch eine super Möglichkeit, Respekt und Toleranz zu üben. Wir müssen nicht alles platt machen oder quälen, was uns ekelt (und nein, auch keine Mutproben bitte: Nacktschnecken essen ist echt gefährlich! Die können ganz fiese Parasiten übertragen.)
Und zum Schluss noch der wichtige Hinweis: die Grenzen des Anderen respektieren! Meine Tochter hat echt lange gebraucht, bis sie sich die dicken Spinnen anschauen wollte, die wir bei uns manchmal mit einem Glas gefangen haben (die dicken mit den flauschigen Beinen: Wolfsspinnen). Da hilft nur Geduld, und Deinem Kind die Sicherheit zu geben, dass Du auch seine Grenzen akzeptierst: Anbieten, zeigen, aber nicht zwingen. Aber das gilt ja eh´ für viele Dinge in der Erziehung (bei uns zumindest. Hausaufgaben und bestimmte Nahrungsmittel sind trotzdem ein schwieriges Thema. Aber das gehört woanders hin).
Und jetzt: Ab ab nach draußen!